Lahnsteiner Gespräche  - 14.04.2023

Die Lahnsteiner Gespräche sind ein Forum aus geladenen politischen Mandatsträgern,
Vertretern aus der Verwaltung, Vertreter der Lahnsteiner Fischereivereine und
überörtlicher Fischereiverbände, sowie Interessengemeinschaften,
die alle die Fischerei, den Umweltschutz und Probleme der Fischereivereine
vor Ort betreffenden Fragen in offener Runde diskutieren.

Klemens Breitenbach, der Präsident des Bezirks-Sportfischerverbandes Koblenz e.V. eröffnete
die 26. Gespräche und
begrüßte Herrn Lambertus, Herrn Schmidt  WSA
Roger Lewentz, Landtagsabgeordneter
Günter Groß, Stadtrat Lahnstein
Winfried Klein, IG Lahn
Roland Mauden SGD Nord,
Werner Hölzer, Landesfischereiverband Rheinland Pfalz



der den Vortrag in diesem Jahr gehalten hat.
Er stellte ausführlich die Arbeit der SGD Nord dar.
Die Aufgabenverteilung ist in den Bundesländern unterschiedlich. In Rheinland Pfalz gehört die Fischerei und
die Wasserwirtschaft zum Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten.
Gemeinsame Themen werden aber auch vom Ministerium für Landwirtschaft und auch vom Gesundheitsministerium wahrgenommen.

Eine Säule der Arbeit der SGD Nord
• ist das Fischereigesetz und die staatliche Fischereiaufsicht.
• Weiter zu den Aufgaben gehört  die Kontrolle der gewerbliche Fischereibetriebe, Angelteiche und auch Zuchtbetriebe.
• Auch geht es um die Grenzgewässer zu Luxemburg.
Die SGD Nord darf aber überall die Aufsicht ausüben.
• Dann werden die ganzen Genehmigungsverfahren durchgeführt.
Stellungnahmen, Gutachten an und in Gewässern, sowie das Management gefährdeter Arten.
• Die Dokumentation der selbstständigen Fischereirechte.
• Fachberatung von Unternehmen und Verbänden
Engagement in der Landesfischerei.
• Vermarktung der Fischereirechte des Landes an Rhein, Mosel und Saar.
Die Nahe und die Lahn wird von der Forstverwaltung verwaltet.
• Management der einzelnen Fischarten
• Preise der Angelscheine
• Genehmigungen für Elektrobefischung
• Erfassung der Fischbestände, z.B. bei Baumaßnahmen oder auch das Umsetzen der Fische dazu.
• Überwachung, dass nicht heimische Fische ausgesetzt werden.
nur in geschlossenen Gewässern und das auch nur mit Genehmigung.
 

Die Verbandsgemeinden erheben die Fischereiabgabe und führen sie an die SGD Nord ab.
Das Geld soll denen zugute kommen, die es auch aufbringen.
Es geht hier um eine Größenordnung von  200 000 bis 220 000 €-
Hinzu kommt noch die Hälfte einer halben Million vom Land für die Fischerei.
So steht der Oberen Fischereibehörde insgesamt ein Betrag von einer halben Million zur Verfügung.
sie soll genutzt werden für Projekte, etc., für gewerbliche Fischerei,
für Wissenschaft und auch für die Vereine.
Vereine müssen allerdings die Hälfte aus eigenen Mitteln bewerkstelligen, was eben  oft dazu führt,
das die Gelder nicht abgerufen werden.
Gefördert werden Projekte, Fort- und Weiterbildung, Geräte, Fischbestand, Wasserqualität
Gutachten, Gewässergestaltung

Ausbildung
Stellungnahmen bei vorhaben von Baumaßnahmen
Wasserrechtliche Genehmigung
Extrahierung, etc., Vermeidung von Schäden.
Wehre, Wasserkraftanlagen,  -> Fischschutz.

Wiederansiedung von ausgestorbenen Fischarten.
Auch bedrohte Fischarten Lachs- Rhein mehr oder weniger erfolgreich
Die Ahr fließt durchgängig - Sieg teilweise - da gibt es bessere Ergebnisse
Schlechte Beispiele sind Lahn und Mosel  - da gibt es nur geringe Erfolgschancen.
Wiederansiedlung Stör - damit ist man in den Niederlanden und bei uns an der Elbe erfolgreich.
Der Maifisch - da stehen in RLP nur 30 000 € zur Verfügung - so das diese Aktion eher symbolischen Charakter hat.
In NRW - ist man da erfolgreich.
Aber RLP ist am Monitoring beteiligt und es gibt in Hessen einen Besatz in Wiesbaden-Biebrich.

IKSR Statistik Lachsprojekte

Unter Reproduktionsnachweise hier auch die Statistik der Lachsprojekte seit 1994 - von Jörg Schneider.
872 Lachsrückkehrer in RLP registriert - seit 2011 geht es zurück.

Auch die Methoden werden jetzt geändert- da man die Bestände in der Aar schlecht zählen kann.
So werden dann mit Drohnen  Fotos gemacht, um im Winter, wenn kein Bewuchs da ist die Laichplätze  auszumachen,
um dann im Folgejahr nach geschlechtsreifen Lachsen zu suchen.

Aus dem Lachszentrum Haspertalsperre Hagen kommen die Lachsnachzuchten die unter anderem auch
in der Anlage der IG Lahn in Aumenau vorgestreckt werden.
In der Nister werden viel Junglachse ausgesetzt, die aber bereits eine gewisse Größe haben müssen.


Äschen und Nasen - Lieblingsprojekte von Roland Mauden.
Hier ist ein starker Rückgang zu verbuchen, da der Lebensraum schwinde - aber sie sind in den Mittelgebirgsbächen noch vorhanden.
Maßnahmen in der Eifel und in der Ahr haben eine positive Entwicklung.

Perspektiven für die Lahn.
Durch die Wehre - hier sind einige Ersatzneubauten geplant Die Wasserkraftbetreiber haben eine Vereinbarung mit dem Land über
eine gemeinsame Planung und auch über eine Kostenbeteiligung.
Es sollen horizontale Fischrechen verbaut werden  mit 15 mm Abstand - auch welche mit 12 mm.

Die Aaldiskussion war kontrovers, was zu erwarten war.
 

Roland Mauden - erklärte der Fang der Blankaale werden unter Beteiligung der RWE gefangen und in den Rhein gebracht.
In Mosel und Saar waren das 2022 -  9,7 t.
Dr. Dirk Hübner hat in Hessen erforscht, dass die Aale zwischen 22:00 Uhr und 5:00 Uhr morgens auf die Wanderung gehen.
Die Wasserkraft spielt laut Roland Mauden in RLP eine große Rolle 
- auch an der Mosel, wo die RWE auch Verträge mit der Deutschen Bahn hat.
Auch soll da die EU die Länder zusammenbringen.
 

Weiter erklärte Roland Mauden, dass sie den Vorteil in RLP haben, dass das Land das alleinige Sagen bei Rhein und Mosel haben.

Weiter sollen jetzt die Fischereigesetze geändert und angepasst werden. Schwierig ist es allerdings nur Vorschläge zu unterbreiten, wenn
von der Regierung nichts vorliegt - was von Roger Lewentz bestätigt wird - es liegen nicht einmal Entwürfe vor.
Der Landesfischereiverband RLP hat  aus den 5 Verbänden ein gemeinsames Gremium gebildet.
Am 2. Mai wird auch eine Gruppe der Landesregierung zusammenkommen, um Entwürfe und Ideen zu besprechen.
Weiter wiesen Werner Hölzer 2. Vorsitzender des Landesfischereiverbandes Rheinland-Pfalz und
Klemens Breitenbach, der Präsident des Bezirks-Sportfischerverbandes Koblenz e.V darauf hin, dass alle Verbände
an einem Strang ziehen und zusammenarbeiten,

Fischbesatz - je kleiner die Fische, desto besser können sie sich an das Gewässer anpassen. Allerdings sollte auch ein Kontingent
laichfähiger Fische eingebracht werden, die sich dann vermehren.

Tobias Schmidt vom WSV spricht auch über die Veränderung des Amtes - auch der Slogan "Wir machen Schifffahrt möglich" sei nicht mehr da.
Das Aufgabenspektrum der WSV umfasst sowohl die verkehrlichen Belange der Wasserstraßen-Infrastruktur für die Schifffahrt
als auch die Belange des Umwelt- und Naturschutzes im Sinne einer ökologischen Weiterentwicklung der Bundeswasserstraßen.
Mit dem Projekt LilaLahn versucht man seitens des WSV dieses Konzept umzusetzen.
Lahnstein sei ein gutes Beispiel dafür - die Rodung für die Fischtreppen haben begonnen.
Leider dauern die Maßnahmen immer sehr lange, bis die Baugrunduntersuchungen, Bohrungen, Genehmigungsverfahren abgeschlossen sind
und mit dem Bau begonnen werden kann.
In Lahnstein rechnet man mit einem Baubeginn im Jahr 2029, das sei für eine solche Maßnahme nicht lange.
Es wird 45 Becken geben, um die 6 km zu überwinden.
3,25 m Länge, 1m Tiefe, 0,6 cbm - Lochströmung 4-5 cbm/sec..
Ungefähre Kosten - Schätzung - ca. 10 Mio. Euro.

Abschließend wurde noch auf das Buch:

Steinborn, Retterrath, Gindorf, Heil: Silber des Rheins - von Salmen und Lachsen im Tal der Loreley,
ein 168 Seiten starkes und reich bebildertes Buch  zur regionalen Lachsgeschichte im heutigen Weltkulturerbe „Oberer Mittelrhein“
hingewiesen.

Festzuhalten auf jeden Fall, dass der Fördersatz für Freizeitvereine erhöht werden soll.